Xingjian Gao

Gao Xingjian, geboren am 4. 1. 1940 in Ganzhou in der Provinz Jiangxi (China). Nachdem er von 1957 bis 1962 am Pekinger Fremdspracheninstitut französische Literatur studiert hatte, wurde er während der Kulturrevolution aufs Land verschickt, wo er von 1970 bis 1975 als Landarbeiter und Dorfschullehrer eingesetzt wurde. Nach der Kulturrevolution arbeitete Gao 1978 in Peking zunächst bei der Zeitschrift „Zhongguo jianshe“ (China im Aufbau) und später beim Allchinesischen Schriftstellerverband als Übersetzer. Als Dolmetscher für Schriftstellerdelegationen reiste er bereits 1978/79 nach Frankreich und Italien. In verschiedenen Essays verarbeitete er seine Eindrücke über das westliche Ausland, trug aber auch durch seine Übersetzungen, zum Beispiel von Ionescos „Die kahle Sängerin“, dazu bei, die moderne französische Literatur in China bekannt zu machen. Nach der Veröffentlichung einiger Kurzgeschichten wurde Gao 1979 in den chinesischen Schriftstellerverband aufgenommen. Von 1981 bis 1987 war er als Dramaturg am Pekinger Volkstheater tätig, wo seine oft in Zusammenarbeit mit dem bekannten Regisseur Lin Zhaohua zur Aufführung gebrachten experimentellen Theaterstücke wie auch seine 1980–1982 publizierten Thesen zur Technik des modernen chinesischen Romans lebhaft diskutiert wurden, aber gleichzeitig immer wieder Probleme mit der Zensur bekamen. Den Angriffen, die während der 1982/83 lancierten „Kampagnen gegen geistige Verschmutzung“ ihren Höhepunkt erreichten, entzog sich Gao ...